Research


Researching the computer history and origins of computer music are an integral part of my work as an artist. My focus is especially on the area of early computer music experiments that were done outside of the scope of “official” academic and commercial research in that field. Even though this sort of “hobbyist” computer music was very common from the earliest days of computers on, nobody really took it serious back then. Thus it has largely been forgotten, and little documentation exist on the matter. This goes as far as that the actual origins of computer music itself have been lost in time. For decades, most people assumed that Bell Labratories invented computer music around 1958. Then a few years ago, 1951 and the events surrounding CSIRAC became the officially accepted starting point. I have since then found historic material confirming the existence of computer music as far back as in 1949. Is it possible that it existed even before that? I don’t know at this point. If you do have any relevant information, please don’t hesitate to contact me at <utz at this domain>.

In any case, I publish the most interesting bits and bobs on my blog, IP’s Ancient Wonderworld. I’ve also published an article on the history of computer music in the German language anthology “Shift-Restore-Escape”, though that has mostly become obsolete through newer findings in the field. I also occasionally publish things in demoscene-related publications, such as an article on 1-bit music in Info Guide #11, and a short piece on ZX Spectrum clones in the German Democratic Republic in ACNews #60.


Poetry and Prose


I used to be quite active as a writer of short stories and poetry in the early 2000s, under the name “lundi”, and I’ve had a few bits published in anthologies and such. Around 2008 however, the creative flow dried up, and I was left with a feeling of actually not having that much to say. Also, music making started to take up more and more time. It has been like that ever since, though occasionally I still write the odd poem here or there.

Most of my literary works are in German, though I plan to do some translations in the future.


Ein Witz für die Chronisten

myriaden müder mittdreißiger vögeln sich durchs labyrint der möglichkeiten
servieren frühstück auf silbertablett für horch, guck und greif
war is not the answer und wir waren immer schon dagegen
aber was war eigentlich die frage
liebe frieden einkaufslisten
statusmeldungen vom rande des deliriums
eintausendundein flegel dreschen blind vor hass auf hohle phrasen ein
legionen ewig-gestriger besserwisser schwingen worte streitkolbengleich
stoßgebet und sturzregen
strompreiserhöhung und stalingrad
the end is near und schlußverkauf
- jetzt nur neunzigneunundneunzig -
werbemelodien des abgesangs
wollt ihr den totalen stumpfsinn
steuerlich absetzbar
und als weisheit amtlich beglaubigt
gesetzlich geregelte fastfoodfreiheit
wird bis zum hindukusch verteidigt
bombenstimmung ferngesteuert
ein mordsgaudi auf knopfdruck
we’re all just doing our job here, you know
das beste totschlagargument
ein feuersturm der entrüstung fegt den letzten strohhalm fort
humanity - ein witz für die chronisten
the brave new world - ein längst vergessenes utopia

on: dat fuzz, 2014  




verlebt

aufgestanden hingegangen
in dein Panzerglashaus
hingelegt hingegeben
deiner Kauflandliebe
ausgeschieden hingeschieden
aus deiner lebenslüge
auffällig hinfällig
ist nun dein traum

unpublishd work, 2007


ausflug ins Grüne

renne um dein leben
renne um
vor glocken Schlag neun
renne um
hinter weißen Türen lauern
Männer in weißer Arbeitskleidung
dein leben renne
lebkuchengepanzerte Betonhochhäuser
in der 12. etage brennt ein licht
versuche leitung zu verbinden
renne um dein leben
um dein
verbindung fehlgeschlagen
Es Tut Mir Leid
roter stern am horizont
renne
dein leben
um

in: kritze kritze, other ground Verlag, Berlin 2005


still

Im Tunnel steht jeden Tag der Alte mit
der blauroten Nase und der grobgrauen Jacke

ihm hängt ein Schild um
“Lose 50 Cent” und
ein rostigblauer Topf steht vor ihm

kleine bunte Papierröllchen sind drin
Innen sind sie alle gleich, mein Herr. Alle gleich.

Das gefällt mir. Ich nehme zwei.

Aber mein Herr. Verstehen Sie nicht.
Sie sind innen alle gleich.

Ich weiß. Ich verstehe.
Sind innen alle gleich.
Innen alle gleich Weiß.
Innen alle gleich Hohl.
Nimm Zwei. Schweig still.

in: kritze kritze, other ground Verlag, Berlin 2005


Aus dem Papierkorb

aufgerissene Plastiktüten, Fingernägelabschnitte
vollgerotzte Papiertaschentücher
Schokoladenreste
Salzgebäckkrümel, ausgelaugte Teebeutel
Bleistiftspitzen Bonbonpapier Pappdeckel
Preisschilder Fahrkarten Zeitungsreste
vergammelte Apfelgehäse und
das Ganze nennt man literarisches
Gesamtkunstwerk

in: kritze kritze, other ground Verlag, Berlin 2005


Der Mißratene

Einst war ein König
der herrschte über sieben Länder
und über sieben Meere gar
und kräftig war er wie sieben Kleiderschränke
und klüger als die sieben Weisen
doch das Volk weinte um den verlorenen Sohn
der wollt nicht Prinz sein
der Penner

in: aurora borealis, Berlin/Nantes 2004


ein wunderschöner tag

um zwei uhr nachmittags dämmerst du hoch
von deiner matratze und schaust aus
dem fenster in den grauen himmel
du stehst auf und schiebst dir
das letzte toastbrot in den toaster
und kochst dir einen pfefferminztee
und putzt die zähne mit heruntergelassener hose
um fünf kommt alex vorbei und
sagt auch nichts weiter
du borgst dir die zeitung aus dem
briefkasten von deinem nachbar, der ist
eh tot, komisch, daß da
keiner mal nachschaut und
die leiche aus der wohnung holt
der fernseher geht nicht weil
du hast dir keinen digitaldecoder gekauft
und lidl hat eh schon zu
und du glotzt die wand an, die
wolltest du schon vor drei wochen bemalen
aber naja

in: Schwarz Anthologie, Fragil-Verlag, Bückeburg 2003